EINLADUNG ZUM KÜNSTLERGESPRÄCH
mit Jakob Grosse-Ophoff und Valentin Goppel
Welche Rolle spielen Substanzen wie Alkohol und Cannabis bei jungen Menschen? Wie werden die beiden Genuss- und Suchtmittel gesellschaftlich behandelt und verhandelt? Und wie werden sie Beiwerk oder Protagonist der Kunst? Über diese und weitere Fragen sprechen die beiden Künstler Jakob Grosse-Ophoff und Valentin Goppel in ihrem Künstlergespräch am DO, 11. Dezember 2025 um 18 Uhr in der Defensionskaserne Erfurt. Das Gespräch findet im Rahmen der Ausstellung ONLY GOOD VIBES? Cannabis, Rausch und Realität statt. Tickets gibt es für 5 EUR an der Abendkasse.
Cannabis versus Alkohol? Im Fokus der Präventionsarbeit sind der Schutz und die Gesundheit aller Generationen, besonders aber der von jungen Menschen. Mit der Serie Between the Years rückt der Fotograf Valentin Goppel, geboren 2000, die Lebenswelten seiner Generation als einfühlsame Portraits ins Bewusstsein, einer Generation, die in Zeiten multipler Herausforderungen heranwächst – und die trotz aller Widrigkeiten ihren Alltag an der Schwelle zum Erwachsenwerden lebt. In einem seiner Portraits sitzen Freunde in der Küche zusammen. Es wird geredet, gelacht, geraucht, gekifft und getrunken, sowohl Joint als auch Sektflasche werden geteilt. Alkoholtrinken ist Bestandteil unserer Kultur – auf dem Weihnachtsmarkt, der Party, beim Geburtstag oder Abendessen. Die kinetische Skulptur The Glass is Full von Jakob Grosse-Ophoff, geboren 1991, versinnbildlicht unsere kulturell verankerten Trinkgewohnheiten. Das Glas wird immer weiter befüllt, es gibt weder Anfang noch Ende. Durchbrochen werden – im übertragenen Sinn – könnte dies nur durch eine gesamtgesellschaftliche Denkwende. Eine erste Analyse und Impulse möchte dieses Künstlergespräch geben.
Valentin Goppel (*2000) ist ein Dokumentarfotograf aus Hannover. In seinen freien Projekten beschäftigt er sich mit gesellschaftlichen Themen und deren Beziehung zum Individuum. Dabei hinterfragt er die Möglichkeiten objektiver Wahrheit in der Fotografie und nutzt die Kamera bewusst als Werkzeug zur Verarbeitung seiner Umwelt. Im Jahr 2019 begann er ein Studium im Fach Fotojournalismus und Dokumentarfotografie. Für sein jüngstes Projekt „Zwischen den Jahren“ fotografierte er Freunde und Bekannte in beobachteten Momenten sowie inszenierten Szenen, um die diffusen Gefühle der Jugend in Zeiten der Pandemie auszudrücken. Seine Werke sind in verschiedenen Kunstsammlungen vertreten, darunter das Sprengel Museum Hannover und die Kunsthalle Bremen. Valentin Goppel wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet, wie dem Leica Oskar Barnack Newcomer Award und dem Visa pour L’image Urban Newcomer Grant. Neben seinen freien Projekten übernimmt er auch fotojournalistische Aufträge für Zeitungen wie „Die Zeit“ und die „New York Times“. Sein erstes Fotobuch „Zwischen den Jahren“ wurde 2024 vom britischen Verlag GOST veröffentlicht.
Jakob Grosse-Ophoff (*1991) ist ein Künstler mit Schwerpunkt auf Malerei, Illustration und kinetischer Skulptur. Nach dem Abschluss eines Maschinenbaustudiums im Jahr 2019 hat er sich vollständig der künstlerischen Arbeit gewidmet. Derzeit liegt sein Schwerpunkt auf kinetischen Skulpturen, die alltägliche Gesten vollziehen – menschenähnliche Elemente führen dabei mit Hilfe von Motoren oder Kurbeln Bewegungen aus. Neben seinen kinetischen Skulpturen arbeitet er an großformatigen Leinwänden, wobei Ölmalerei, Kohle und Collageelemente die Hauptmaterialien sind. Seine Arbeiten wurden in einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert u.a. in Norwegen, Frankreich, Deutschland, USA und Südkorea. Jakob Grosse-Ophoff wurde mit dem Audience Award des Illustrade Festival, Volkstheater Rostock (2021), dem Jury & Audience Award der Salve e.V. Artist Battle (2023) und dem Kulturhimmel-Kunstpreis der Nordkirche (2024) ausgezeichnet.
Abbildung: Valentin Goppel, Untitled, aus der Serie Between the Years, 2021 © Valentin Goppel
